Die Bilder, die Tag für Tag uns aus der Ukraine, aus Israel, den umkämpften Gebieten im Nahen Osten und anderen Teilen der Welt erreichen, zeigen uns, dass das Eintreten für den Frieden wichtiger ist denn je. Hass hat noch nie zu einer Lösung geführt, Hass und Krieg führen nur zu Tod und Verzweiflung.
Am 17. November ist Volkstrauertag. Viele Menschen können mit diesem Gedenktag nichts mehr anfangen. Der erste Volkstrauertag war auf den 5. März 1922 datiert. Der damalige Reichstagspräsident und SPD-Abgeordnete Paul Löbe hielt eine, im In- und Ausland, vielbeachtete Rede, denn er stellte einer Gegenwart voller Feindseligkeiten den Gedanken an Versöhnung und Verständigung gegenüber. „… Leiden zu lindern, Wunden zu heilen, aber auch Tote zu ehren, Verlorene zu beklagen, bedeutet Abkehr vom Hass, bedeutet Hinkehr zur Liebe, und unsere Welt hat die Liebe Not ...“
Der diesjährige Volkstrauertag in den Gemeinden kann ein Ort der stillen Demonstration für den Frieden, gegen Gewalt und Krieg werden. Der Volkstrauertag kann ein Ort werden, an dem sich die Besucherinnen und Besucher gegen Falschinformation, gegen Hass und Hetze stellen. „Als letzte und unumkehrbare Folge von Hass, Hetze und Gewalt mahnt das Kriegsgrab zum Frieden und zur Einhaltung der Menschenrechte“, so Volksbundpräsident Wolfgang Schneiderhan in der „Handreichung zum Volkstrauertag“.
An diesem Tag wird den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht, in Vergangenheit und Gegenwart. Der diesjährige Volkstrauertag kann durch die Teilnahme der Bürgerinnen und Bürger ein Zeichen für den Frieden, ein Einstehen für die europäischen Werten und damit ein Signal für ein demokratisches Europa werden. Das ist auch die Botschaft jedes einzelnen Kriegsgrabes.
Die Idee des Volkstrauertags wird im sogenannten Totengedenken treffend zusammengefasst: https://www.volksbund.de/volksbund-volkstrauertag/totengedenken-volkstrauertag.html
Gerade wegen der aktuellen Kriege wird der Volksbund in seiner Arbeit nicht nachlassen - nicht bei der Suche nach den vermissten Toten der Weltkriege, nicht bei der Pflege der Gräber, nicht beim Gedenken an alle Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft und vor allem nicht bei der Jugend- und Bildungsarbeit. Wer die Folgen von Krieg und Gewalt nicht mehr sieht, vergisst sie. Wer sie vergisst, läuft Gefahr, sie zu wiederholen.
Einladung zur Gedenkfeier anlässlich des Volkstrauertages in Bad Friedrichshall
80 Jahre sind seit der Landung der Alliierten in der Normandie vergangen, 80 Jahre seit dem Attentatsversuch am 20. Juli und dem Warschauer Aufstand. 80 Jahre, fast drei Generationen, und so treten die Erinnerung an die beiden großen Weltkriege des 20. Jahrhunderts in den Hintergrund, auch deshalb, weil die Menschen, die die Kriege erlebt und Menschen gekannt haben, die ihnen zum Opfer gefallen sind, weniger werden.
So gilt es, die Erinnerung an damals aufrechtzuerhalten, aber auch an den aktuellen Konflikten Anteil zu nehmen. Heute gibt es wieder Menschen, Bürgerinnen und Bürger, Soldatinnen und Soldaten, die wissen, was Krieg bedeutet, weil sie seine Schrecken gerade miterleben. Mit der russischen Aggression gegen die Ukraine, mit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel und vielen aktuellen Konflikten ist der Krieg für Menschen und die Zivilbevölkerung wieder tägliche Wirklichkeit geworden. Deshalb ist der Gedenktag selten so aktuell und so nah.
Der Volkstrauertag erinnert an das Leiden dieser vielen Menschen von damals und im aktuellen Zeitgeschehen. Wir brauchen diese Momente des Innehaltens und der Anteilnahme, damit wir das Geschehene nicht verdrängen und vergessen.
Wir laden alle Bürgerinnen und Bürger am Sonntag, 17. November 2024 um 11.30 Uhr zur Gedenkfeier in die Aula der Otto-Klenert-Schule, Rathausplatz 7, ein.
Die Gedenkfeier wird durch Schülerinnen und Schüler der Otto-Klenert-Schule und des Friedrich-von-Alberti-Gymnasiums gestaltet, die Besinnung und Predigt hält die evangelische Kirchengemeinde und die Ansprache Sabine Windbiel vom Sozialverband VdK.
Ihr
Timo Frey
Bürgermeister
Hintergrund zum Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ist eine humanitäre und als gemeinnützig anerkannte Organisation. Er widmet sich im Auftrag der Bundesregierung der Aufgabe, die Gräber der deutschen Kriegstoten im Ausland zu erfassen, zu erhalten und zu pflegen. Dabei sind die von ihm gepflegten Kriegsgräberstätten im Ausland nicht nur individuelle Gräber, sondern auch Mahnmale für den Frieden. Denn als Friedensorganisation sieht der Volksbund es als seine Aufgabe an, gerade heutzutage an die Folgen von Krieg und Gewalt zu erinnern.
Die Pflege und der Erhalt von Kriegsgräberanlagen gehen einher mit einer intensiven Jugend- und Friedensarbeit. Dies alles mit dem Ziel, einen Beitrag für Frieden und Verständigung zu leisten. Auch wenn der Volksbund seine gemeinnützige Arbeit im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland ausübt, so finanziert er sich doch zum größten Teil über Spenden und Zuwendungen.